Mittwoch, 24. Dezember 2008

Weihnachten

So, das ist nun also Weihnachten in Neuseeland.
Nachdem ich gestern meine Weihnachtsmails endlich abgeschickt habe (natuerlich hab ich meine Blogaddy falsch geschrieben - irgendwas ist ja immer!) war ich gestern noch Essen und Trinken einkaufen. Da ich Plaetzchen backen wollte, hab ich ne Flasche Rotwein fuer die Fuellung gekauft - dazu spaeter mehr. Total abgekaempft kam ich dann im Hostel an (Weihnachtseinkaeufe sind soooo schwer). Hab dann noch nen Moment mit meinem "Roommate" Olivier im Caravan gesessen (wir sind seit Sonntag in nem Caravan, ist viel billiger und schoen weil man was "eigenes" hat) und dann mit den Plaetzchen angefangen... Man man man die waren soooo gut, hier das Rezept:

Man nehme:
Mehl nach Schnauze
Zucker nach Schnauze
Butter nach Schnauze
1 Ei
Speisestaerke nach Schnauze
Kakao (viiiiiiel!!)
lieblichen Rotwein (mindestens eine Flasche)
Himbeermarmelade

1. Alle Zutaten vor sich aufbauen. Den Rotwein probieren.
2. Die Butter in einem Topf schmelzen. Waehrenddessen sicherstellen, dass der Rotwein auch gut ist.
3. In einem grossen Topf (Ruehrschuessel waere gut, aber ist in Hostels meistens nicht vorhanden) das Mehl, den Zucker und die Staerke vermischen. Etwas Rotwein trinken.
4. Das Ei, die Butter und den Kakao hinzufuegen. Alles mit den Haenden ordentlich durchkneten und sich aergern, dass man nun die Haende voller Teig hat und keinen Rotwein trinken kann.
5. Laestige Teigdiebe abwehren, die immer wieder in die Kueche kommen, und mit Freunden noch etwas Rotwein trinken.
6. In einem Topf die Marmelade und etwas (bloss nicht zu viel, man braucht ja noch was fuer die Backzeit!!) Rotwein ganz kurz zum Kochen bringen, sodass die Marmelade sich aufloest.
7. Etwas Staerke einruehren und feststellen, dass Mutti irgendwann mal meinte, man sollte Staerke zuerst in kaltem Wasser aufloesen. Die Kluempchen bewundern und etwas Rotwein trinken.
8. Die Rotwein-Marmeladen-Staerkekluempchen-Sauce durch ein Sieb giessen. Siehe da, eine perfekte Plaetzchenfuellung! Zur Belohnung etwas Rotwein.
9. Teig mit der Rotweinflasche (jaa, Rotwein spielt hier eine wichtige Rolle) ausrollen und ausstechen. Auf ein Backblech, die koestliche Rotweinmarmelade ohne Kluempchen auf die ausgestochenen Kekse und ab bei 180 Grad in den Ofen. Nach 5 Minuten die angebackenen Kekse mit der Rotweinfuellung mit einer weiteren Schicht Teig abdecken. Nochmals in den Ofen. Noch etwas Rotwein trinken und neugierige Augen vom Ofen fernhalten. DIe Kekse voellig vergessen und mit einem guten Freund mehr Rotwein trinken. Den verbrannten Geruch bemerken, seeeeeeehr dunkle Kekse aus dem Ofen nehmen und sich vornehmen, die irgendwem unterzuschieben. Darauf einen Rotwein! Entsetzt feststellen, dass die Flasche leer ist.
10. Siehe Punkt 9, aber die zweite Backzeit auf 5 Minuten begrenzen.

Guten Appetit!
Tipp: Die Plaetzchen schmecken sehr gut zu Rotwein! ;-)

So (oder so aehnlich) ist es gestern passiert. Allerdings sind die Kekse der Hit (Die erste Fuhre hab ich gestern erfolgreich irgendwem angeboten, somit bleiben nur gute Kekse). Heute machen wir dann Weihnachtskaffee (bzw. Tee) mit Keksen, Kerzen, Weihnachtsmusik, Dekoration (wir haben sogar einen Weihnachtsbaum) und Tee. Das wir schoen. Heute Abend ist dann mehr Party angesagt. :) Ich freu mich schon.

Damit wuensche ich euch allen wunderschoene Weihnachten!

Montag, 22. Dezember 2008


Wollte euch nur mal ganz liebe Weihnachtsgruesse hinterlassen!!

Freitag, 12. Dezember 2008

Te Puke

Nachdem ich nun wochenlang geschludert habe mit Bloggen mitt ich ja doch mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben.
Ich war bis Anfang November noch in Auckland, habe suuuuuperviele nette Leute kennengelernt, gefeiert, gelacht und ne richtig geile Zeit hinter mir. Irgendwie wollte ich gar nicht weg da.
Und dann hab ich auf mein Konto geguckt und mich entschieden, Nico und Celina nach Te Puke (Bay of Plenty) zu folgen. Dort sollte es naemlich ein Hostel geben, das einem Arbeit auf den Kiwiorchards besorgt. Meinem einen Kumpel aus Auckland ging es aehnlich, also fuhren wir zusammen mit dem Bus nach Te Puke. Vier Stunden spaeter waren wir dann endlich angekommen. Der erste Eindruck: UAHHHH. Es war unglaublich dreckig, alt und ich habe mich sooo unwohl gefuehlt. Allerdings sind es die Leute, die das Hairy Berry Bunkhouse zu dem machen, was es ist: ein toller Ort. Viel erlebt habe ich nicht seit ich hier bin, ich habe hart gearbeitet, geschlafen und am Wochenende mal Barbecue gemacht. Sonst nichts.
Trotz der Langeweile hier ist es suuupernett hier, ich habe soooo viele neue Leute kennengelernt. Diesmal auch nicht nur Deutsche, sondern Brasilianer, Japaner, Tschechen, Argentinier, Suedafrikaner, Kanadier, Franzosen, Belgier, Samoaner, Maori, Kiwis.... Ich koennte diese Liste ewig weiterfuehren. Es ist wunderschoen, dass man hier mit allen Natinalitaeten in Kontakt kommt. Es gibt hier keinen Rassismus, keine Abneigung aufgrund der Nationalitaet. Und das liebe ich. Wir sitzen abends alle zusammen, quatschen einen Mix aus Englisch und saemtlichen anderen Sprachen und verstehen uns alle praechtig. Gestern war ich mit den zwei suuuuperwitzigen Kanadiern Blaine und Eric, meinem Lieblingsbrasilianer Eddie und einer anderen Deutschen am Strand von Papamoa. Es war tolles Wetter, nicht zu warm und angenehm windig. Das Wasser war eiskalt und ich wollte sowieso nicht rein, weil ich gleich anfangs Quallen am Strand liegen gesehen habe. Jeder der mich kennt, weiss, was fuer grosse Probleme ich mit Quallen habe. Naja, aber diese lieben Leute haben mich dazu gebracht, ins Wasser zu gehen. Und es war toll! Ich habe keine einzige Qualle gesehen im Wasser, die Wellen waren riesig und haben einen richtig mitgerissen. Ein wunderbarer Tag!
Gestern Abend haben wir dann Barbecue gemacht (mit selbstgemachten Burgern, by the way: Danke Mama, dass du mir gezeigt hast, wie ich Hackfleisch richtig wuerze und vorbereite) und Eddie und ich hatten ein bisschen zuviel guten neuseelaendischen Weisswein. War aber ein superwitziger Abend. Dafuer war heute eben "hangover-day". Heute Abend schmeisst Lingam, die Seele, der Arbeitsvermittler und wahre Boss des Hairy Berry ein Barbecue.
Das Kochen ist eine der wenigen Freuden im Hairy Berry fuer mich. Hier koche ich unglaublich gern und viel, meine Freunde hier sind immer begeistert und ich bin inzwischen ein wandelndes Kochlexikon fuer die Nudeln-machen-ist-auch-Kochen-Fraktion. Donnerstag habe ich endlich mal richtige deutsche Frikadellen wie von Muddi gemacht, dazu Pellkartoffeln. Das gesamte Hostel war neidisch. :-D
So, und jetzt werd ich mal fuer Weihnachtsstimmung sorgen und Plaetzchen backen.
Das war also mein Kurzbericht, ich hoffe, ich kann demnaechst mal Fotos hochladen. Dazu muss ich aber ins Internetcafe weil die Hostelcomputer gesperrt sind.
Kann also noch dauern.
Ansonsten ist hier alles paletti, habe mir vorletzte Woche den Knoechel verstuacht, aber mit dem indischen Oel von meinem Chef wars schnell wieder gut. Generell ist die Arbeit echt hart hier. Koerperliche Arbeit, das mindestens 10 Stunden taeglich. Normal hab ich auch nur einen freien Tag in der Woche. Ich denke, so hart es auch ist, es hilft mir spaeter sicher. Ich habe gelernt, wie hart man Geld verdienen muss. Dementsprechend kaufe ich bewusster ein, goenne mir aber immer mal wieder was. Zum Beispiel meine Lieblingsnaschis, Whittakers Peanut Slab - sowasvon geil! Dunkle Schoki mit Erdnuessen, jammi! Oder wie gestern - Erdbeeren mit Schokosauce!
So, nun muss ich aber wirklich mal aufhoeren, meine Internetzeit laeuft ab.
Sonnige Gruesse aus Te Puke - Worldcapital of the Kiwifruit!

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Ich bin wieder hier...

...in Auckland!
Ich geniesse das Stadtleben jetzt nochmal richtig. Gestern hab ich zwei nette bayrische Maedels (ja das gibts!!) kennengelernt. War richtig nett, als wir uns noch auf ein Bierchen in die Bar gesetzt haben. Ist echt irre, was fuer Nationalitaeten hier herumrennen. Gestern Abend zum Beispiel haben wir einige Chilenen kennengelernt. War echt witztig. Das ist echt ne Sache, die ich jetzt schon am Backpackerleben liebe. Man lernt sooo viel ueber andere Kulturen und lernt neue Leute kennen. Ich bin wirklich froh, den Schritt getan zu haben. :-)
Gestern hab ich mich fuers WWOOFing beworben bei einigen Farmen suedlich von Auckland. WWOOFing ist die Abkuerzung fuer Willing Workers On Organic Farms, was soviel heisst wie: arbeite einige Stunden am Tag mit und du bekommst freies Essen und Unterkunft.
Ich hab auch schon eine sehr nette Antwort bekommen, allerdings suchen diese Leute jemanden, der auch mal die Kinder huetet. Naja und Lena und Kinder, das ist nunmal so eine Sache... Ich werde erstmal abwarten, ob von meiner Traumfamilie noch ne Antwort kommt. Die haben naemlich nen Bauernhof wie aus dem Bilderbuch: Viele verschiedene Tiere, bauen alles an zum Eigenverbrauch, sind voellig unabhaengig durch Solarenergie und Co, haben die Waitomo Caves und mehrere geniale Wanderwege in der Naehe und sind nur 10 Fussminuten vom naechsten Ort entfernt. Die Kinder sind zwischen 18 und 22. ;-) Wenn das klappen wuerde, das waere es!
So, jetzt werd ich mal zu IEP laufen und gucken, was ich den Tag ueber so anstellen will.

Montag, 27. Oktober 2008

Montag, 27. Oktober 2008

Heute war der Trip zum Cape Reinga dran. Gleich morgens um 7.15 Uhr wurden wir mit dem Bus abgeholt. Erster Zwischenstop war eine Art Regenwald mit uuuuuuuralten Baeumen, den Kauri Trees. Die koennen bis zu 4000 Jahre alt werden. Aber schon der 500jaehrige war riiiiesig. Ich Dussel hatte natuerlich meine Kamera nicht aufgeladen und musste so per Handy fotografieren. ;(
Nach 10 Minuten Urwaldstimmung ging es in einem Affentempo durch Serpentinen und Schotterwege weiter Richtung Cape Reinga. Zwischendurch hielten wir an einem kleinen Rastplatz, wor wir uns fuers Mittagessen versorgen sollten. Da ich kein Bargeld mithatte (hier kann man alles mit Karte bezahlen) musste ich mein Essen an der Tankstelle kaufen (ausgerechnet bei dem Baecker gings nicht mit Karte). N bisschen pervers sind die Neuseelaender ja: sog. Sausage Rolls - Wuerstchenteig in Blaetterteig. Ich muss jetzt noch davon aufstossen! Buaeh!!
Auf dem Weg in den Norden habe ich sogar zwei freilebende Papageien fliegen gesehen. Wunderschoen war das, die mal in freier Wildbahn zu sehen - nicht eingesperrt.
Angekommen am Cape gabs dann das Naturspektakel der besonderen Art: Der Pazifik und die Tasmanische See treffen sich genau an dieser Stelle. Unterschiedlicher koennten sie nicht sein: Pazifik dunkel und ruhig und die Tasmanische See hell und unruhig. Echt atemberaubend. Ich sass dann so auf einer Bank und dachte: "Jetzt bist du angekommen". Und so fuehle ich mich auch.
Danach gings weiter zum Sandboarden: Eine riesige Sandduene mit nem Surfbrett runterheizen. Das macht irrsinnigen Spass, aber geht meeegamaessig in die Beine, da man nen Aufstieg von ca 10 Minuten (wohlgemerkt: Duene - weicher Sand - kein Halt) fuer nen Spass von 30 Sekunden hat. Aber geil wars trotzdem. Danach waren wir noch ne Weile am 90 Mile Beach (ist nur 60 Meilen lang), der der aelteste neuseelaendische Highway ist. Er gilt also als Strasse. *gg* Darauf sind wir auch einige Minuten gefahren.
Spaetnachmittags gings dann noch Fish&Chips essen. War recht lecker, aber irgendwie war das Fett nicht mehr ganz frisch glaub ich. Liegt seeeehr schwer im Magen und streitet sich mit der Sausage Roll darum, wonach das Aufstossen schmecken soll.
Alles in allem waren wir viel im Bus, aber trotzden eine tolle Tour.
Besonders beeindruckt hat mich die Vielseitigkeit der Landschaft. Mal ganz flach und wie ne Steppe bewachsen, dann huegelig und wie n Urwald bewachsen. Dann die riesigen Wanderduenen, die an Wueste erinnern. Zeitweise sah es aus wie in Australien, manchmal aber auch wie England. Das ist echt einmalig.

Mein Fazit heute: Ich habe mein Herz an Neuseeland verloren!

Samstag, 25. Oktober 2008

Einsam, aber gluecklich

Heute fuehl ich mich recht einsam. Hier sind unglaublich viele Englisch-Muttersprachler, bei denen es mir echt superschwer faellt, bei Geapraechen zu folgen, geschweige denn mitzureden. Dementsprechend fuehl ich mich ziemlich aussen vor. Was aber nicht unbedingt negativ ist. Nein, eigentlich ist es mal ganz schoen, den eigenen Gedanken nachzuhaengen und mal Ruhe ins Hirn zu bringen und ganz allein die Tag hier zu geniessen. Die Sonne, das Meer, die freundlichen Menschen...
So wie jetzt, ich sitze am Computer, hoere meine Lieblingsmusik ueber Youtube und kann recht gut abschalten. Apropos Musik: Hat jemand ne Idee, wie ich von Neuseeland aus Musik downloaden kann (legal, versteht sich!). Ich habe naemlich suuuperguenstig nen gebrauchten Ipod Shuffle gekauft, der nun im Rucksack vergammelt, weil ich keine Moeglichkeit gefunden habe, Musik runterzuladen. Echt aergerlich! Also wenn jemand was weiss, immer her mit den Tipps!
Morgen frueh gehts ja ab auf den Ninety Mile Beach, zum Sandduenensurfen und dann zu dem einsamen Leuchtturm am Cape Reinga. Dienstag gehts dann wieder ab nach Auckland.
Dann reichts mir auch mit der Einsamkeit. ;-)
Ich hoffe nur, dass ich bald besser im Englisch Sprechen bin. Ich haette es echt nicht fuer moeglich gehalten, dass ich sooooo schlecht geworden bin. Die drei Monate nach dem Abi haben echt ihre Spuren hinterlassen. Aber damit habe ich wieder eine Herausforderung mehr, die im Nachhinein gut fuer mich ist. Ich glaube jetzt schon, dass ich komplett veraendert nach Hause kommen werde. Und ich bin mir sicher, dass die Veraenderungen nur zum Guten sind. Ich hoffe nur, dass ich mir etwas von der neuseelaendischen Lebensart bewahren kann, denn die ist fuer mich unfassbar toll. Die Leute leben in den Tag hinein, geniessen jeden Tag und sind einfahc nur zufrieden. Hier laecheln die Menschen, wenn man sie anschaut. Alles scheint hier mit Leichtigkeit gemeistert zu werden. Ich wuensche mir einfach nur, dass ich diese Art ein wenig annehme. Alleine die Hilfsbereitschaft der Neuseelaender ist Wahnsinn.
Neulich Abend war ich mit Flori in Auckland unterwegs und wir standen etwas verloren in der Gegend herum. Eine Frau sprach uns an, ob wir "lost" waeren und erklaerte uns den Weg sehr ausfuehrlich. Sie hatte sich bestimmt 5 Minuten Zeit genommen fuer uns. Das fand ich sooooo toll. :-)
So, nun hab ich genug aus meinem Inneren berichtet, der naechste Eintrag wird wieder spannender. ;-)

Gruss an alle


Ich hoffe, man kann den Ton hoeren!

Freitag, 24. Oktober 2008

Hier ein wunderschoenes Video ueber mein Zuhause fuer die naechsten 10 Monate:

Samstag, 25. Oktober 2008

Nun bin ich endlich raus aus Auckland. Ich habe tatsaechlich den Stray Pass gebucht und bin nun im wunderschoenen Paihia.
Endlich konnte ich mal was von der hochgelobten Neuseelaendischen Natur sehen - es ist wunderbar! Der Weg hierher war einfach toll. So richtig durch Berge, die mit Palmen und anderen Baeumen bewachsen sind. Direkt nach der Ankunft sollte es dann auf Dolphin Watching Tour gehen. Und wir haben Delfine gesehen! Das war wirklich atemberaubend. Noch dazu die wunderbare Inselwelt der Bay of Islands.






Da sind sie! Delfine!
Hier entspricht die Farbe des Wassers ziemlich genau der Farbe des Wassers in der Realitaet.



Leider hat der Akku meiner Kamera aufgegeben, als es wirklich spannend wurde. :-(
Die Ruecktour war dann eher Achterbahn- als Bootsfahrt, da es recht stuermisch und regnerisch wurde und das kleine Schiff ordentlich was zu tun hatte bei den meterhohen Wellen. Abends gabs dann ein wunderbares Barbecue, das sogar richtig lecker war. Denn mit dem Essen ist es hier so eine Sache. Irgendwie schmeckt mir hier gar nichts. Und wenn ich etwas finde, das mir in Deutschland gut geschmeckt hat, ist es hier umso ekelhafter. Kakao zum Beispiel: In Deutschland liiiiiebe ich Kakao, aber hier kann man den kaum trinken, weil der irgendwie nur suess ist, sonst nix. Genauso Kartoffeln: Die sind hier richtig seltsam. Ganz weiss und voellig ohne Geschmack. Ausserdem wuerzen die Neuseelaender ihr Essen ziemlich seltsam. Darum ernaehre ich mich groesstenteils von Kiwis und anderem Obst. Denn Obst schmeckt hier wirklich grandios lecker.
Eben war ich dann am Strand und habe das erste Mal den Fuss in den Pazifik gesetzt. Kalt wars! ;-)



Diese Insel sieht mit etwas Phantasie aus wie ein liegender Kiwi (bird).


Leider soll das Wetter nicht soo toll sein in den naechsten Tagen, sonst wuerde ich sicher mal Schwimmen gehen. Hier gibts naemlich nicht so ekelhafte Quallen wie in Deutschland. Was hier sonst rumschwimmt, da mach ich mir lieber keine Gedanken drueber. :D
Heute Abend treff ich mich wohl mit Nico und Celina auf ein free beer in der Bar. Morgen habe ich dann noch den ganzen Tag hier in Paihia und Montag frueh gehts ab nach Cape Reinga, das ist die Nordspitze Neuseelands. Dann werd ich vermutlich Dienstag Abend wieder in Auckland sein.
Lena

Montag, 20. Oktober 2008

21. Oktober

Langsam nervt Auckland. Oder nervt mich heute vielleicht einfach alles? Ich glaube, das ist es. Die ersten "Nach-Hause-Will"-Gedanken kommen.
Irgendwie laeufts alles nicht so wie es soll.
Inzwischen bin ich in einem Hostel gelandet, wo ich mir mit sieben anderen einen Raum teile. Eigentlich bin ich hierher gekommen, um mehr Englisch zu sprechen (im alten Hostel waren fast nur Deutsche) und um Geld zu sparen. Geld spare ich - keine Frage. Aber mit dem Sprechen ist das sone Sache. Ich habe zwei Australier im Zimmer. Wenn die reden, versteh ich kein Wort. Irgendwie ist das ganz schoen frustrierend. Naja was solls, da muss ich jetzt durch.
Ansonsten waren die letzten Tage ganz schoen.
Gestern hab ich einiges geregelt fuer meine weiteren Plaene hier. Erster Plan: Schnell raus aus der Stadt und ab in den Norden! Ich werde morgen wohl eine Bustour dahin buchen (www.straytravel.com Route "Patch") und spaetestens Montag bin ich raus aus Auckland. Wenn ich dort oben einen Job finde, ist es gut, ansonsten muss ich mich eher Richtung Sueden orientieren, da jetzt die Farmsaison losgeht.
Heute Morgen habe ich mit Deborah telefoniert - das war richtig schoen!
Gleich treff ich mich noch mit Flori auf n Kaeffchen.
An mein Hostel angeschlossen ist eine Bar, wo ich heute Abend mal reinschaun werde.
Das wars also erstmal von mir,
Lena

Sonntag, 19. Oktober 2008

Sonntag, 19. Oktober 2008

Der heutige Tag war riiiichtig gut. Es war strahlend schoener Sonnenschein. Bin richtig braun geworden.
Heute mittag sind wir ins Museum gegangen. Und es war genial, nicht so langweilig wie erwartet. Erst durch den wunderschoenen Domain Park und dann ins National Museum.
Sowas geiles!
Da gab es viel ueber die Maori-Kultur zu erfahren, ueber das Leben der fruehen Neuseelaender und ueber die Kriege der "Kiwis". Ausserdem gab es einen Vulkanausbruch-Simulator. Man kann sich in einen Raum setzen, ein normales Wohnzimmer. Ploetzlich bebt der ganze Raum und im "Fenster" sieht man eine schwaze Wolke auf sich zukommen. Echt beeindruckend.
Nach dem langen beschwerlichen Rueckweg (ich weiss jetzt schon dass ich mit riesigen Waden zurueckkomme, bei den vielen Huegeln hier) kamen wir vier Stunden spaeter endlich im Hostel an.
Eben waren wir nochmal downtown um schoen essen zu gehen. Ich hatte ein genial leckeres Steak mit frischem Gemuese und Kartoffeln. Apropos Kartoffeln: Die sind hier richtig seltsam - weisse Schale und weisses Innenleben. Aber sonst definitiv Kartoffel. Hoechst seltsam!
Jetzt sitze ich mit Flori im Internetcafe und hab den ersten Anflug von Heimweh. Eine ganz bestimmte Person sitzt jetzt in Deutschland und das ist verdammt weit weg. :(
Naja, weg mit den boesen Gedanken, Blick nach vorn und gleich auf ins Bett.
Morgen hab ich ne Menge vor. Ein neues, billigeres Hostel buchen und eventuell sogar ein Vorstellungsgespraech. Ausserdem muss ich Waesche waschen und meine Verwandtschaft hier mal anrufen.
Bis dahin erstmal,
Lena

Samstag, 18. Oktober 2008

Die erste Woche

Seit meiner Ankunft in Neuseeland sind nun schon einige Tage vergangen, die so aufregend waren, dass ich nicht zum Schreiben kam. Ich will nun versuchen, die Geschehnisse so gut es geht zusammenzuraffen.
Beginnen wir mit dem Flug. Am Montag, den 13.10. um 13.30 startete nach einem aufregenden Morgen, einem traurigen Abschied und chaotischen Vorbereitungen mein Flieger nach London, wo ich auf den Rest meiner Truppe von AIFS (meiner Work&Travel-Organisation) treffen sollte. Als ich im Sicherheitsbereich wartete, sprach mich schon die erste Mitreisende an, die auch nach Auckland fliegen wuerde.
Im Flugzeug angekommen, passierte mir gleich wieder eine "Typisch-Lena" Aktion. Ich suchte bestimmt 2 Minuten nach Platz 13C, hinter mir bildete sich ein Stau von wartenden, angesaeuerten Menschen. Bis ich begriffen hatte, dass es erstens keine 13. Reihe in Flugzeugen gibt und zweitens mein Platz eigentlich die Nummer 18C war, hatte ich den Zorn der Haelfe alle Passagiere auf mich gezogen. Gluecklich sass ich dann aber auf meinem Platz, auf dem Weg ins ganz grosse Abenteuer.
In London haette ich es ohne meine aeltere Neuseelandgefaehrtin wohl nie durch das Labyrinth namens Heathrow geschafft. Hier trafen wir dann eine ganze Menge der anderen Neuseelandreisenden.
Nun also gab es kein Zurueck mehr: Auf nach Neuseeland.
Ueber diese 22 Stunden meines Lebens gibt es nicht viel zu sagen: Etwas Schlaf, eine kaputte Brille, ein dreimonatiges Visum fuer Amerika (wohlgemerkt: eine halbe Stunde Zwischenlandung in L.A.!), ekelhaftes Flugzeugessen aber ein traumhafter Sonnenaufgang ueber Neuseeland beim Landeanflug.
Nun wieder mal eine "Typisch-Lena" Aktion: Ich hatte zwar am Montagmorgen mein Visum ausgedruckt, allerdings nicht bemerkt, dass die dritte Seite fehlte. Natuerlich ist die dritte auch die wichtigste Seite, da dort die Passnummer vermerkt ist. Nun steht die arme kleine Lena also vor einer sehr unfreundlichen Sicherheitsbeamtin und versucht irgendwie zu erklaeren, warum die dritte Seite fehlt. Als ich dann mit einem barschen "Go Away!" weggeschickt wurde, war der Traum Neuseeland schon fast zerplatzt fuer mich.

Bis ich dann die Stempel in meinem Pass mit denen der anderen Work&Traveller verglich und feststellte, dass sie mir sehr wohl ein Visum ausgestellt hatte und nur keine Lust mehr auf mein Gejaule hatte. Puh!
Da stand ich nun, im strahlenden Sonnenschein vorm Aucklander Flughafen.







Eine Mitarbeiterin von IEP (der Partnerorganisation von AIFS) brachte uns zu einem uralten Bus mit einem irren Busfahrer namens Brad, der uns zuerst auf den Mount Eden, einen erloschenen Vulkan mitten in Auckland, fuhr.
Morgens um 9 Uhr hat man an einem so klaren Tag eine wahnsinnige Aussicht ueber ganz Auckland. Das Geniale daran ist, dass egal, in welche Richtung man schaut, immer Wasser zu sehen ist, da Auckland auf einem schmalen Stueck Land liegt.
Danach ging es dann ab zu unserem Hostel. Unsere Zimmer durften wir erst nachmittags beziehen, also luden wir das Gepaeck ab und erkundeten die Umgebung. Nach einer frozen Coke bei McDonalds, einem Besuch im IEP-Buero und jeder Menge Stoehnen ueber die huegeligen Strassen ging auch dieser Tag schnell zuende.

Mittwochmorgen gab es dann in einem nahegelegenen anderen Hostel das versprochene Fruehstueck. Der Weg dahin war durchaus mit Fruehsport vergleichbar. Die Strassen hatten eine geschaetzte Steigung von 30-40%, gefuehlt waren es 70%. Eine Strecke von vielleicht 100 m wurde zu einem Weg von 15 Minuten.
Generell sind die Strassen hier sehr huegelig. Runter in die Stadt zu laufen ist kein Problem, aber wenn man vollgepackt mit Einkaeufen und sowieso schon kaputt vom Tag ist, ist es eine wahre Qual. Wenn man so dekadent ist wie Celina, Nico, Flori und ich, dann teilt man sich ein Taxi hoch zum Hostel. Mit 15 Dollar (7-8 Euro) ist das aber sehr guenstig. So kann man dann auch mehr Einkaufen, als man tragen kann.
Meine drei Taxigefaehrten sind mir in den letzten Tagen ganz schoen ans Herz gewachsen. Von Anfang an tickten wir alle recht aehnlich und verstanden uns auf Anhieb.
Wenn die anderen aus der Gruppe ins Bett gingen, blieben wir noch auf, unterhielten uns mit den Einheimischen oder kochten zusammen (wenn auch nicht wirklich gut!).
Weiter im Text: Nach dem "ueppigen" Fruehstueck hatten wir einen Orientierungsworkshop bei IEP. Alles rund um Neuseeland, Orte die man bereisen sollte und die noetigen Informationen zu Handy, Bankkonto und Steuernummer erfuhren wir dort. Im Laufe der letzten Tage habe ich also eine Pre-Paid-Nummer gekauft, ein Bankkonto eroeffnet und mich bei der Steuerbehoerde gemeldet.
Gestern war dann ein Besuch auf dem SkyTower dran. 220 m ueber dem Boden auf einem Glasboden stehen ist ne coole Sache:



Oder liegen... *gg*


Gestern Abend dann tat ich, was ich mir schon in Deutschland vorgenommen hatte:



Gluecklich und zufrieden mit einem etwas schmerzenden Nacken ging ich gestern Abend ins Bett, um nur wenige Minuten nach dem Einschlafen von einem nervigen Wecker und drei wie aufgescheuchten Huehnern im Zimmer umhereilenden Zimmerkameradinnen wieder geweckt zu werden.

Als ich mich wuetend wieder umdrehte und mir die Ohren zuhielt, tickte die eine mich an und faselte etwas von "Feueralarm". Ploetzlich war ich hellwach, zog mir meine Klamotten irgendwie an, schnappte meine Handtasche und Papiere und ging mit den anderen hinunter. Draussen standen drei grosse Feuerwehrautos mit unzaehligen vermummten Feuerwehrmaennern. Erst dachten wir an einen Probealarm, aber alle wurden geweckt und von den Maennern herausgeholt. Nach einer Viertelstunde durften wir wieder ins Bett. Bis heute weiss ich nicht, was da jetzt genau war. Angeblich soll es in der zweiten Etage ein kleines Feuer gegeben haben.
Trotzdem ein ganz schoener Schreck in der Nacht.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Noch elf mal schlafen...

...dann geht es los nach Neuseeland.
Das ist natürlich ein guter Anlass für meinen ersten Post hier.
Ich bin Lena, inzwischen ganze 20 Jahre alt, und lebe im Herzen des schönen Schleswig-Holsteins - noch. Ich habe diesen Sommer mein Abitur gemacht und suche nun also das große Abenteuer in Neuseeland.
Ich werde dort als Work&Travellerin 10 Monate verleben.
Am 13. Oktober um 13.30 Uhr geht mein Flug Richtung London, wo ich auf die anderen ebenfalls Neuseelandreisenden treffen werde. Ich habe mich dafür entschieden, mit einer Organisation dorthin zu fliegen, weil die mir das kleine bisschen Sicherheit bietet, was mir bei einer selbst organisierten Reise fehlen wird.
Von London aus geht es dann über L.A. nach Auckland, wo ich am 15. Oktober ankommen werde. Seit knapp einer Woche habe ich meine Flugtickets und seit Montag mein Working Holiday Visum (Kompliment an die Neuseeländer: Freitag beantragt und Montag schon akzeptiert!) und jetzt stellt sich so langsam die Aufregung, aber auch die Angst ein. Eigentlich bin ich ein abenteuerlustiger Mensch und immer für Neues offen, doch momentan plagen mich Zweifel, ob es wirklich das Richtige war. Ich denke allerdings, in gut 10 Monaten werde ich nichts bereuen.
Mir geht seit Tagen vieles durch den Kopf, was ich vermissen werde. Meine Familie, die immer hinter mir steht, meine Freunde, mit denen ich durch dick und dünn gehen kann, unsere Tiere (3 Hunde und mein Kater Lurchi), einfach die gewohnte Umgebung. Morgen wird der erste Abschied kommen: Ich treffe mich mit zwei Schulfreundinnen - das letzte Mal.
Als sehr seltsam empfinde ich es auch, mein Zimmer nach Renovierungsarbeiten letzte Woche wieder einzuräumen. An vielen Dingen hier hängen Erinnerungen, die ich vermissen werde.
Andererseits freue ich mich wahnsinnig, dem regnerischen Deutschland zu entkommen, Ärger und Streit hinter mir zu lassen und mir selbst zu beweisen, dass ich mich durchbeißen kann.
Dass man dazu ans andere Ende der Welt fliegen muss, hätte ich nicht gedacht. *grins*
Nun werde ich mich erstmal meinem Zimmer widmen, das noch weiter eingeräumt werden muss.
Bis dahin erstmal,
Lena